Geschichte

Dover Castle ist eine der bedeutendsten historischen Stätten Englands. Seit der Eisenzeit befestigt, errichteten die Römer hier einen Leuchtturm, die Normannen eine mächtige Burg und im Zweiten Weltkrieg entstanden geheime Kommandotunnel.

Der Great Tower ist einer der besterhaltenen normannischen Bergfriede Europas und bietet spektakuläre Ausblicke über den Ärmelkanal.

Mit dem höchsten normannischen Bergfried Englands ist Rochester Castle ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Militärarchitektur. Die strategische Lage am River Medway machte Rochester seit römischen Zeiten zu einem wichtigen Verteidigungspunkt.

Die Burg kontrollierte die wichtige Brücke über den Medway und sicherte den Weg zwischen London und Dover – die Lebensader der normannischen Herrschaft.

Das Historic Dockyard Chatham ist eine der vollständigsten erhaltenen Werften aus der Zeit der Segelschiffe weltweit. Über 400 Jahre lang wurden hier die mächtigsten Kriegsschiffe der Royal Navy gebaut.

Von HMS Victory (1765) bis zur HMS Gannet (1878) – über 500 Kriegsschiffe liefen hier vom Stapel. Die Werft war während der Napoleonischen Kriege das Herz der britischen Seemacht.

Die Canterbury Cathedral ist seit über 1400 Jahren das spirituelle Zentrum des englischen Christentums. 597 n.Chr. gründete der heilige Augustinus hier die erste Kirche, um die heidnischen Angelsachsen zu bekehren.

Die gotische Kathedrale ist UNESCO-Weltkulturerbe und beeindruckt mit mittelalterlichen Buntglasfenstern aus dem 12. Jahrhundert, die zu den ältesten der Welt gehören.

Der Hafen von Dover ist seit über 2000 Jahren das Tor zwischen Großbritannien und dem Kontinent. Die Römer nannten ihn Portus Dubris und nutzten ihn als Haupthafen ihrer Kanalflotte Classis Britannica.

Im Zweiten Weltkrieg spielte Dover eine entscheidende Rolle bei der Operation Dynamo – der dramatischen Evakuierung von über 338.000 alliierten Soldaten aus Dünkirchen im Mai/Juni 1940.

Die weißen Kreidefelsen von Dover sind nicht nur ein Naturwunder, sondern auch ein Geschichtsbuch aus Stein. Geformt vor etwa 100 Millionen Jahren aus den Überresten unzähliger Mikroorganismen, ragen sie bis zu 110 Meter hoch über dem Ärmelkanal.

Für die Römer waren sie das erste Wahrzeichen Britanniens – "Albion" (das weiße Land). Im Zweiten Weltkrieg wurden sie zum Symbol britischer Standhaftigkeit, besungen in Vera Lynns berühmtem Lied.

Calais hat eine bewegte Geschichte. Von 1347 bis 1558 war die Stadt englisch – länger als jede andere französische Stadt unter englischer Herrschaft. Die Eroberung durch Edward III. nach elfmonatiger Belagerung wurde zum Wendepunkt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Calais zu 73% zerstört. Der Wiederaufbau prägte das moderne Stadtbild, doch historische Schätze wie der Belfry aus dem 13. Jahrhundert (UNESCO-Welterbe) blieben erhalten.

Die kommerzielle Fährverbindung zwischen Calais und Dover begann 1821 mit Dampfschiffen. Die Überfahrt dauerte damals 3-4 Stunden – heute sind es nur noch 90 Minuten.

Die Geschichte der Route spiegelt die technologische Entwicklung wider: Von Radschaufel-Dampfern über Turbinenschiffe bis zu den modernen Hybridfähren Pioneer und Liberté mit umweltfreundlichem Elektro-Diesel-Antrieb.