Die erste Fährfahrt mit unserem Labrador Bello stand an. Nach monatelanger Planung unseres England-Urlaubs war es endlich soweit. Von der Vorbereitung mit dem Tierarzt über das Pet-Scheme bis zur Überfahrt - hier teilen wir alle unsere Erfahrungen, damit eure Reise mit Vierbeiner genauso reibungslos verläuft.
Die Vorbereitung - 3 Monate vorher angefangen
Als wir im Februar beschlossen, im Mai mit Bello nach Cornwall zu fahren, dachten wir noch, drei Monate Vorlauf wären mehr als genug. Wie froh waren wir später über diesen Zeitpuffer!
Der erste Tierarztbesuch
Unser Tierarzt Dr. Müller in München kannte sich zum Glück bestens mit den Einreisebestimmungen aus. "Seit dem Brexit hat sich einiges geändert", erklärte er uns gleich zu Beginn.
- EU-Heimtierausweis überprüft (Bellos war noch gültig)
- Mikrochip-Nummer kontrolliert
- Tollwutimpfung aufgefrischt (war gerade fällig)
- Termin für Bandwurmbehandlung vorgemerkt
Die Bandwurmbehandlung - Nur für die Hinreise!
Die Bandwurmbehandlung war der Teil, der uns am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat. Sie muss 24-120 Stunden (1-5 Tage) VOR der Einreise nach England erfolgen - nicht zu früh, nicht zu spät!
Unser Zeitplan für die HINREISE:
Die Fährbuchung - P&O Ferries war unsere Wahl
Nach langem Vergleichen entschieden wir uns für P&O Ferries. Der Hauptgrund: Die Pet Lounge! Aber der Reihe nach...
Preisvergleich für unsere Reise (Mai 2025):
Fährgesellschaft | Grundpreis | Haustierzuschlag | Gesamt |
---|---|---|---|
P&O Ferries | 156€ | 18€ | 174€ |
DFDS | 142€ | 17€ | 159€ |
Irish Ferries | 168€ | 20€ | 188€ |
Die 15 Euro Mehrpreis bei P&O waren es uns wert - allein schon wegen der Pet Lounge, von der wir so viel Gutes gehört hatten.
Der große Tag - Unsere Hinfahrt
05:30 Uhr - Abfahrt in München
Mit einem aufgeregten Bello im Kofferraum (er spürt immer, wenn etwas Besonderes ansteht) starteten wir unsere 900 km lange Fahrt nach Calais. Ausreichend Wasser, sein Lieblingsspielzeug und eine Kühlmatte hatten wir dabei.
13:00 Uhr - Ankunft in Calais
Nach mehreren Pausen (Bello musste sich die Beine vertreten) kamen wir rechtzeitig am Fährterminal an. Check-in war um 14:00 Uhr, Abfahrt um 15:20 Uhr.
- An der Passkontrolle: EU-Heimtierausweis vorzeigen
- Kurze Kontrolle des Mikrochips (ging super schnell)
- Aufkleber "Pet on Board" für die Windschutzscheibe
- Spezielle Boardingkarte für die Pet Lounge erhalten
- Anweisung bekommen, in Spur 3 zu warten
Die Überfahrt - 90 Minuten Entspannung
Das Boarding
Als Haustierbesitzer wurden wir als eine der ersten Gruppen an Bord gewunken. Ein Mitarbeiter zeigte uns den Weg zum Autodeck mit dem klimatisierten Bereich.
Die Pet Lounge
Das absolute Highlight! Nach 30 Minuten holten wir Bello aus dem Auto und gingen zur Pet Lounge auf Deck 8. Ein wunderschöner Raum mit:
- Bequeme Sitzbereiche für die Besitzer
- Rutschfester Boden für die Vierbeiner
- Wassernäpfe und kostenlose Leckerlis
- Große Fenster mit Meerblick
- Klimaanlage (perfekt im Mai!)
- Sogar eine kleine Außenterrasse
Bello war anfangs etwas unsicher wegen der Schiffsbewegungen, aber nach 10 Minuten lag er entspannt zu unseren Füßen. Wir trafen dort auch andere deutsche Hundebesitzer - ein Ehepaar mit Golden Retriever und eine Familie mit zwei Jack Russell Terriern.
Ankunft in Dover - Welcome to England!
Die Ankunft verlief völlig problemlos. Nach dem Anlegen wurden wir wieder als eine der ersten Gruppen aufgerufen. Bello war mittlerweile völlig entspannt und wedelte sogar mit dem Schwanz, als wir zum Auto zurückgingen.
Die Einreisekontrolle
An der britischen Grenzkontrolle:
- Reisepässe der Familie kontrolliert
- EU-Heimtierausweis gecheckt
- Keine weitere Kontrolle des Mikrochips
- Freundliches "Enjoy your stay!" und weiter ging's
Gesamtdauer der Kontrolle: Vielleicht 3 Minuten!
Unsere wichtigsten Learnings und Tipps
Was richtig gut lief:
- Frühe Buchung: 3 Monate vorher war perfekt - günstigere Preise und alle Termine beim Tierarzt entspannt planbar
- P&O Ferries: Die Pet Lounge ist jeden Cent extra wert!
- Zeitpuffer: Wir waren 90 Minuten vor Check-in da - völlig stressfrei
- Vorbereitung: Alle Dokumente griffbereit in einer Klarsichtfolie
Was wir nächstes Mal anders machen:
- Noch mehr Wasser für Bello mitnehmen (er trinkt bei Aufregung mehr)
- Die Rückfahrt nicht freitags buchen (sehr voll!)
- Ein Geschirr statt Halsband für die Pet Lounge (bequemer beim Liegen)
Was hat uns die Reise mit Bello gekostet?
Position | Kosten |
---|---|
Tierarzt-Check in Deutschland | 35€ |
Neue Tollwutimpfung (war fällig) | 45€ |
Haustierzuschlag Fähre (hin & zurück) | 36€ |
Bandwurmbehandlung in England | 52€ |
Gesamt | 168€ |
Ja, es ist nicht ganz günstig. Aber Bello gehört zur Familie, und die strahlenden Hundeaugen am Strand von Cornwall waren jeden Euro wert!
Unser Fazit
Die Fährfahrt mit Hund nach England ist wirklich gut machbar - wenn man sich richtig vorbereitet!
Die größte Hürde ist tatsächlich der Papierkram und die Bandwurmbehandlung für die Rückreise. Aber lasst euch davon nicht abschrecken. Mit der richtigen Planung ist es wirklich kein Hexenwerk.
Bello hat die Überfahrt super gemeistert, und wir würden es jederzeit wieder machen. Die Pet Lounge bei P&O Ferries war Gold wert - unser Hund war entspannt, und wir konnten die Überfahrt genießen statt uns Sorgen zu machen.
Würden wir es wieder machen? Absolut! Tatsächlich haben wir für September schon die nächste Reise gebucht. Diesmal geht's nach Schottland!