Wichtigste Fakten zur Sicherheit
SOLAS - Internationale Sicherheitsstandards
SOLAS (Safety of Life at Sea) ist das wichtigste internationale Übereinkommen zur Sicherheit von Menschenleben auf See. Alle Fähren zwischen Calais und Dover müssen diese strengen Vorschriften erfüllen.
Was SOLAS vorschreibt:
Rettungsausrüstung
Rettungsboote und Rettungsflöße für 125% aller Passagiere und Crew. Rettungswesten für jeden an Bord.
Brandschutz
Automatische Sprinkleranlagen, Brandschutztüren, Rauchabzugssysteme und moderne Löschausrüstung.
Wasserdichte Abteilungen
Der Schiffsrumpf ist in mehrere wasserdichte Abteilungen unterteilt, die einzeln geschlossen werden können.
Kommunikation
Satelliten-Kommunikation, Funkausrüstung und GPS für ständigen Kontakt mit Land und Küstenwache.
Crew-Training
Regelmäßige Sicherheitsschulungen, Notfallübungen und STCW-Zertifizierungen für alle Besatzungsmitglieder.
Inspektionen
Jährliche Sicherheitsinspektionen durch Klassifikationsgesellschaften und Hafenbehörden.
Rettungsausrüstung an Bord
Rettungsboote und Rettungsflöße
Jede Fähre verfügt über ausreichend Rettungsboote und aufblasbare Rettungsflöße, um im Notfall alle Passagiere und Crew-Mitglieder sicher evakuieren zu können.
| Ausrüstung | Kapazität | Standort | Besonderheit |
|---|---|---|---|
| Rettungsboote | Je 150-200 Personen | Oberes Außendeck | Motorisiert, komplett geschlossen |
| Rettungsflöße | Je 25-50 Personen | Überall am Deck | Selbstaufblasend, mit Notvorrat |
| Rettungswesten | Für jeden Passagier | Unter Sitzen/in Kabinen | Automatische Aufblasvorrichtung |
| Rettungsringe | Alle 15-20 Meter | Außendeck-Geländer | Mit Leuchtraketen und Rettungsleine |
Wie Sie eine Rettungsweste richtig anlegen
- Rettungsweste über den Kopf ziehen wie eine Weste
- Gurte an der Seite fest anziehen und befestigen
- Beingurt zwischen den Beinen durchziehen und anschnallen
- Pfeife und Leuchtmittel sind bereits integriert
- ERST außerhalb des Schiffes aufblasen (Zugleine ziehen)
Brandschutz auf der Fähre
Brandschutz ist eines der wichtigsten Sicherheitsthemen auf einem Schiff. Moderne Fähren verfügen über hochentwickelte Brandschutz- und Löschsysteme.
Mehrfacher Brandschutz:
- Automatische Sprinkleranlagen: In allen Passagierbereichen und Kabinen
- Rauchmelder: Überall installiert, mit direkter Verbindung zur Brücke
- Brandschutztüren: Automatisch schließende Türen unterteilen das Schiff in Brandzonen
- CO₂-Löschanlage: Im Maschinenraum für schnelle Brandbekämpfung
- Feuerlöscher: Alle 15-20 Meter an allen Decks
- Feuerlöschteams: Speziell ausgebildete Crew-Mitglieder
- Feuerwiderstandsfähige Materialien: Alle Materialien sind schwer entflammbar
Verhalten im Notfall
Die Wahrscheinlichkeit eines echten Notfalls ist extrem gering, aber es ist gut zu wissen, wie Sie sich richtig verhalten.
Alarmsignale kennen
| Signal | Bedeutung | Aktion |
|---|---|---|
| 7 kurze + 1 langer Ton | Generalalarm / Evakuierung | Sofort zur Sammelstation gehen |
| Kontinuierliches Signal | Feueralarm | Bereich verlassen, Anweisungen folgen |
| Durchsage über Lautsprecher | Wichtige Information | Aufmerksam zuhören |
Schritte bei einer Evakuierung
Ruhe bewahren
Keine Panik! Die Crew ist für solche Situationen trainiert und wird Sie sicher führen. Hören Sie auf die Anweisungen.
Rettungsweste anlegen
Ziehen Sie Ihre Rettungsweste an (befinden sich unter Sitzen oder in Kabinen). Helfen Sie Kindern und Personen, die Hilfe benötigen.
Zur Sammelstation gehen
Begeben Sie sich zu Ihrer zugewiesenen Sammelstation (siehe Kabinentür oder Sitzbereich). Nehmen Sie die Treppe, niemals den Aufzug!
Anweisungen befolgen
Folgen Sie den Anweisungen der Crew. Sie sind für Notfälle ausgebildet und wissen, was zu tun ist.
Nicht zurückgehen
Kehren Sie nicht in Ihre Kabine oder zum Auto zurück, um Wertsachen zu holen. Leben ist wichtiger als Gegenstände!
Seekrankheit - Vorbeugung und Tipps
Seekrankheit kann die Überfahrt unangenehm machen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sie sich aber oft vermeiden oder zumindest lindern.
Vorbeugung - Was hilft:
- Sitzplatz wählen: In der Mitte des Schiffes ist die Bewegung am geringsten
- Horizont fixieren: Schauen Sie auf den Horizont, nicht nach unten aufs Handy
- Frische Luft: Gehen Sie an Deck und atmen Sie tief durch
- Leichte Mahlzeit: Essen Sie vor der Fahrt etwas Leichtes, nicht zu fettig
- Ingwer: Ingwertee oder Ingwerkapseln können helfen
- Akupressur-Bänder: Spezielle Armbänder gegen Übelkeit (in Apotheken)
- Medikamente: Reisetabletten 30-60 Min. vor Abfahrt einnehmen
Was Sie vermeiden sollten:
- Alkohol vor und während der Fahrt
- Fettige oder schwere Mahlzeiten
- Lesen oder auf Bildschirme starren
- In geschlossenen, stickigen Räumen aufhalten
- Unter Deck bleiben (gehen Sie an die frische Luft)
Allgemeine Sicherheit an Bord
Ihre persönliche Sicherheit:
- Wertsachen: Lassen Sie keine Wertsachen im Auto. Nehmen Sie alles Wichtige mit.
- Kinder beaufsichtigen: Behalten Sie Kinder immer im Auge, besonders auf Außendecks
- Geländer nutzen: Besonders bei Seegang - halten Sie sich an Geländern fest
- Rutschgefahr: Außendecks können nass und rutschig sein
- Notausgänge: Machen Sie sich mit den Notausgängen vertraut
- Medikamente: Wichtige Medikamente im Handgepäck, nicht im Auto
Fahrzeugdeck - Wichtige Regeln:
- Motor abstellen und Gang einlegen
- Handbremse fest anziehen
- Alarmanlage deaktivieren
- Fenster schließen oder nur einen Spalt öffnen
- Gasflaschen zudrehen (Wohnmobile)
- Alle wichtigen Sachen mitnehmen
Sicherheit bei Sturm und rauer See
Moderne Fähren sind für alle Wetterbedingungen ausgelegt. Auch bei Sturm sind Sie sicher an Bord. Die Kapitäne und Crews haben jahrelange Erfahrung mit stürmischen Bedingungen.
Was passiert bei sehr schlechtem Wetter?
Tipps für stürmische Überfahrten:
- Platz wählen: Setzen Sie sich in die Mitte des Schiffes, dort ist die Bewegung am geringsten
- Sicher sitzen: Bleiben Sie auf Ihrem Platz sitzen, besonders bei starkem Seegang
- Vorsicht beim Gehen: Halten Sie sich an Geländern und Griffen fest
- Außendeck meiden: Bei Sturm lieber drinnen bleiben
- Heiße Getränke: Achten Sie auf volle Tassen - Spritzgefahr!
- Entspannen: Das Schiff ist dafür gebaut - vertrauen Sie der Technik
Gesundheit und Hygiene
Medizinische Versorgung an Bord:
- Erste-Hilfe-Stationen auf allen Decks
- Geschultes Personal für medizinische Notfälle
- Defibrillator (AED) an mehreren Stellen
- Direkter Funkkontakt zu Küstenwache und Rettungsdiensten
Hygienestandards:
- Regelmäßige Desinfektion aller Oberflächen
- Desinfektionsmittelspender an allen öffentlichen Bereichen
- Professionelle Belüftungssysteme mit Frischluftzufuhr
- Strikte Lebensmittelhygiene in Restaurants
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